ZK I Zettel 57,4e7b1a35e

Digitalisat des Zettels

57,4e7b1a35e Die Erwartungs-(Horizont-)Lehre gibt auch
die Grundlage für eine Auseinandersetzung mit den
überlieferten Gefühlstheorien.

Eine der bemerkenswertesten Eigenheiten des bisherigen
Gefühlsverständnisses ist die Deutung des Gefühls als
Passion
, als Leidenschaft. Gefühl ist etwas, was man
nicht macht, sondern erleidet. Das bedeutet: Man wird
von Gefühlen überfallen, ist wehrlos gegen sie, ist ihnen
ausgeliefert. 1; 2 Man kann – und braucht infolgedessen! –
nichts für oder gegen seine Gefühle zu tun. Kultivierte
Pflege gibt es im Bereich des Geschmacks, nicht im Bereich
der Gefühle. Man kann und braucht seine Gefühle
nicht zu verantworten; allenfalls deren Äusserung in
der Öffentlichkeit. Gesellschaftliche Disziplinierung, social
constraint bezieht sich auf den Gefühlsausdruck, nicht

Editorische Notiz

Metadaten
ZettelkastenI
Auszug1 / 04
ZetteltypNotizzettel
SeitentypZettelvorderseite
IDZK_1_NB_57-4e7b1a35e_V
Permalinkniklas-luhmann-archiv.de/bestand/zettelkasten/zettel/ZK_1_NB_57-4e7b1a35e_V
ZitationsempfehlungLuhmann, Niklas (1952-1960): ZK I Zettel 57,4e7b1a35e (undatiert), in: Niklas-Luhmann-Archiv (2022): ZK_1_NB_57-4e7b1a35e_V. Bielefeld: Universität Bielefeld. Version 19 (02.11.2024). [niklas-luhmann-archiv.de/bestand/zettelkasten/zettel/ZK_1_NB_57-4e7b1a35e_V].